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Wenn gar nichts geht...

... dann fühlen wir uns oft matt, antriebslos und frustriert. 

In den letzten Wochen habe ich beobachtet, was bei Menschen und nicht zuletzt auch bei mir passiert, wenn plötzlich gar nichts mehr geht. Wenn man den Eindruck hat, rückwärts zu gehen statt vorwärts. Wenn die Dinge, die wir angehen, nicht zu gelingen scheinen. Wenn einfach nichts rund läuft, dann verstärkt sich der Blick immer mehr auf das, was nicht geht.

 

Ging es Ihnen in den letzten Wochen und Monaten auch so? Wann waren Sie an dem Punkt, an dem nichts mehr zu gehen schien?

Ich habe festgestellt, dass es in solchen Momenten ganz besonders wichtig ist, inne zu halten und die Art, wie wir unsere Situation und uns selbst betrachten verändern. Eine schwierige Aufgabe, zugegeben, besonders dann, wenn wir in unseren Gedanken gefangen sind.

 

 

Doch es gibt einen Weg, den Perspektivenwechsel zu ermöglichen. In drei Schritten kann es gelingen.

  1. Fragen Sie sich: welche 3 guten Dinge sind mir in den letzten 3 Wochen wiederfahren? Lenken Sie bewusst den Blick auf positive Ereignisse, und mögen sie noch so klein sein, denn das beeinflusst unser ganzes Denken. So können Sie auch in schwierigen Zeiten eine positive Haltung bewahren. Mehr noch können Sie neue Ideen entwickeln, wie Sie Ihre Situation verbessern können. Probieren Sie es aus, auch wenn Sie sich zunächst verständlicherweise schwer tun. Beglückwünschen Sie sich zu den Dingen, die Sie finden und erlauben Sie sich explizit Freude darüber.
  2. Fragen Sie sich: was an der vordergründig negativen Situation kann positive Ergebnisse für Sie bringen? Manches, das wir zunächst negativ bewerten hat am Ende einen wichtigen und positiven Einfluss auf Ihr Leben, Ihre Arbeit, Ihre Beziehungen. Wir erkennen sie nur manchmal nicht gleich, weil wir den Blick nicht weit genug ziehen, weil das Bild noch nicht scharf genug ist, um klar zu sehen. Sich bewusst heraus zu fordern, die Linse zu fokussieren und bewusst auf die guten Aspekte der Situation zu schauen, hilft, das Bild richtig einzufärben, neuen Mut zu gewinnen und Optimismus wachsen zu lassen.
  3. Fragen Sie sich: wenn das nicht geht, was geht dann? Zuweilen beißen wir uns an einer Sache fest, obwohl es dort gerade nicht weiter geht. Nehmen Sie Abstand, wenden Sie sich bewusst von diesem Thema, der Aufgabe oder der Situation ab und überlegen aktiv, worauf Sie sich statt dessen konzentrieren können. Suchen Sie sich eine Aufgabe, ein persönliches Projekt, das Sie vorwärts bringen möchten und konzentrieren Sie sich nur darauf. Sie werden merken, dass Sie dort weiter kommen, dass Sie dadurch neuen Optimismus gewinnen und daß Sie neue Kraft schöpfen, um mit Ihrem bisherigen Thema weiter zu kommen. Der Stein beginnt zu rollen und Sie merken, dass alles wieder leichter wird.

Auch mir ging es in den letzten Monaten so als käme ich manchmal vom Regen in die Traufe. Aufträge blieben weg,  Online Coaching war nicht jedermanns Sache und ich sah mich zusätzlich mit den Herausforderungen des Home-Schoolings konfrontiert. Manchmal schien die Pandemie übermächtig. Doch dann stellte ich mir die drei Fragen und es passierte folgendes: Ich erkannte, dass der Wegfall der Aufträge zwar schmerzhaft war, mir aber auch Zeit verschaffte, tiefer in mein Projekt einzusteigen, dass ich zu Beginn des Jahres gestartet hatte. Ich hatte Zeit, mein Buch zu schreiben. Als gar nichts mehr ging... fokussierte ich meinen Blick neu und tat das, was ging. So kam ich recht schnell vorwärts und die Geschichten, die ich erzählen wollte, purzelten nur so aus der "Feder". 

 

Gleichzeitig entwickelte ich in dieser Zeit, neue Produktideen, wie ich auch meinen Kunden das Leben in der unsicheren Zeit der Pandemie leichter machen kann. Ich entwickelte mich und meinen Mehrwert für meine Kunden weiter und reflektierte darüber, was ich anders, was ich besser machen kann, um mit und in meiner Arbeit weiter relevant zu sein.

 

Heute bin ich viel weiter als ich vor Monaten in der dunkelsten Stunde gedacht hätte, weil ich den Mut hatte, den Blick zu verändern und anders zu denken. In Kürze ist ein Auszug meines Buches im Literaturmagazins "Archipel" zu lesen und am 27. August in der dazugehörigen Online-Lesung hörbar. Neue Kunden suchen bei mir ihren vertrauensvollen Partner und starke Begleitung für ihren Weg durch und mit der Pandemie und langjährige Kunden greifen gerne mein Kontaktangebot auf. Wenn wir nach vorne schauen und nicht zurück, wenn wir Mut haben, uns und unseren Blick zu verändern, dann geht eine ganze Menge, obwohl "nichts mehr geht".